1 Körper/ Sprache/ Raum

2 Für eine Archäologie der Gegenwart

3 Atlantis

4 Dekonstruktion

Installationen

 

5 Zwischenspiel

6 Découvertes Stratégiques

7 Ek-sistenz


 

7 Ek-sistenz

14. September 2012 – 19 Uhr
In Kreuzung an Sankt Helena – Bonn.

Ich-atme
und-die-perfekte-stille-existiert-nicht
Atem-hören
durch-sprechen
stimme-hallt-wieder
AUS-dem-körper-gestoßen
ZWISCHEN-lungen-hals-muskel
und-brustkasten
etwas-wie-seine-eigene-stimme
schlucken
KÄSTCHEN-KÖRPER
MUSIK-INSTRUMENT
WINDKANAL
stimme
stimmeN
die-in-den-LABYRINTH-des-körpers
stürzen
schallender-körper-in-einem-sichbaren-körper
in-diesem-IMMATERIELLEN
spitzt-die-TEXTUR-eines-körpers
körper-im-körper
Mund-guillotine
SÄGE
AUSSER-dem-körper
aus-der-schwelle
DER-MUND-WIRD-OHR
die-stimmen-HÖREN
verflechten-sich
ÜBERSTRÖMUNG
ÜBERFLUTUNG
alle-körper-teile
im-WIDERHALL
nomaden-stimmen
bestimmung
HINAUSSTREBUNG
VERBANNUNG
stimmenfang!
Die-stimmbänder-irren-im-körper
stimmen-irren-im-raum
die-stimmen-schweifen/die-wände-schwingen
die-stimmen-schweigen/die-wände-schwelen
erschütterungen-als-fleischliche-elemente
strahlenbeugung
zersplittern
körper-entspringen

FANTASMATISCHE-stimmen-die-mit-einer-anatomische-wirklichkeit
NICHTS-zu-tun-haben
sie-sind-AN DER-KREUZUNG-der-biologie
UND-der-kultur
und-DA-schüttelt-der-ATEM
den-körper-der-medizin
DER-KÖRPER-WIRD-STIMMEN
und-existieren-nur-durch-und-im-bezug-zu-ihrem-verhältnis-zur-welt
WIDERHALL-VERSETZUNG-DER-WELT
ihre-aufgabe-ist- EINE SPUR-in-der-welt-zu-lassen
anwesenheit-einer-abwesenheit
DAS-FLEISCH
ist-nicht
der-körper
auch-wenn-der-körper-in-die-furche-des-fleisches
sich-einschreibt-und-schneidet
der-körper-HERABSTEIGT-im
LEIB
d.h. AUSSER-organen
ich-zittere-am-ganzem-leib/bleiben-sie-mir-vom-leib/ich-habe-den-teufel-im-leib/gesegneten-leibes/
einer-sache-zu-leibe-rücken/das-erfahr-ich-am-eigenen-leib
STIMMHAFTER-KÖRPER
STIMMHAFTER-RAUM-meines-Körpers
dringt-in-den-raum-ein
dem-raum-gehör-schenken
eine-ästhetische-herrschaft
ÖFFNET-sich
stimmische-geste
Res-EXtensa
„Les-murs-ont-des-oreilles!
Mauern-haben-ohren
die-trennung
zwischen-leib-und-raum-wird
AUFGEHOBEN
meine-atmung-gibt-HAUCH-an-den-raum-und-der-raum-bewegt
IN-TIMITÄT
die-sich-von-dem-leib-losreißt
„RAUM“-IST-da-KEIN-ort-mehr
neue-physik-des-körpers
die-stofflichkeit
der-stimmen
GREIFT
die-stofflichkeit
des-raumes
den-raum-BERÜHREN
den-raum-FANGEN
die-knoten-des-subjekts-sind-aufgeknüpft
körper-fabrik-schwingt-mit-im-raum
gesetz-des-FLEISCHES
EX-TIMITÄT
„DAS-FLEISCH-DER-WELT“

aus-dem-körper-gestoßen
UND
den-körper-WIEDERFINDEN
IMAGINÄRE-rückkehr-IM-körper
EK-SISTENZ
durch-die-stimmen
wird-der-raum
zum-körper-gemacht
DER-RAUM-LEBT

DER-RAUM-ATMET


POIESIS-AUS-DEM-LEIB
POIESIS-AUS-DEM-RAUM

   


"Körper-Probe"

„Es gibt nichts reales als der körper“ - Jacques Lacan, französischer Psychoanalytiker.

Der KÖRPER ist nicht der Organismus. Er ist sein imaginären Teil, der durch das Symbolische geknetet, bearbeitet ist.
Der Körper des Subjekts existiert, weil es ein SPRACHWESEN ist.
Der lebendige Punkt des Realen hängt ganz an der Frage: Wer kann sagen was „das Lebendige“ ausmacht? Was ist das "das Lebendige"?
Ebenso wenig wissen wir, was das ist „tot zu sein“.
Der Tod ist etwas Reales, aber es ist uns unmöglich zu sagen, was er ist.
Wir stehen also, was Leben und Tod betrifft, was den Anfang und das Ende angeht, vor einer Unmöglichkeit.
Wir wissen es nicht, es ist unmöglich zu sagen.
Dieses Gegenüber, diese Entgegen Stellung zum Realen, macht sich nicht ohne die Sexualität, die diesen obskuren, zutiefst dunklen Bereich ausbohren.
Wir sind angehalten mit Hilfe der Sprache „Löcher“ in dieses Reale zu machen.
Die erogene Zonen das sind die Öffnungen. die einen Körper durchbohren.
Ein Körper ist real. Ein Körper reduziert sich auf etwas Reales: „Das da“ ist unser Genießen.
Aber können wir das Sagen?



Mary-Noele Dupuis, 2012