"Sublimierung/Anamorphose/Ding/Kunst"

Mary-Noele Dupuis - 1991

"Was ich versuche euch zu übersetzen ist geheimvoller, an den Wurzeln selbst des Seins, 
an der unspürbaren Quelle der Empfindungen, sich verwickelt"       Cézanne.

Cézanne wird noch sagen:  "Die Natur ist Drinnen".

Die gemalten Tiere auf der Felswand von Lascaux sind nicht da wie da die Spalte oder 
Kalkaufgeblasenheit ist.
Sie sind auch nicht mehr anderswo. Ich bin schon überfordert zu sagen, WO ist das Bild 
dass ich gucke...Weil ich gucke nicht wie man guckt ein Ding ; ich fixiere nicht das Bild 
in seinem Raum. 
Mein Blick irrt dadrin. Ich sehe MIT dem Bild - mehr als ich sehe DAS Bild.
Das Wort "Bild" hat einen schlechte Ruf, weil man geglaubt hat, dass eine Zeichnung ein 
Abzug -  eine Kopie, ein zweites Ding - war.
Die Zeichnung und das Bild sind das Drinnen vom Draußen und das Draußen vom Drinnen. 
Möbiusband von Lacan. Ganz nah und ganz fern - in dem ausgeschlossenen Inneren in 
dem offenen - durch eine Leere bestimmt - wie Hölderlin sagt.  
Da tritt genau an diese Bewegung die Anamorphose in ihren Bezug zu dem Ding ein: Klaffen 
am tiefsten intimsten von sich selbst und paradoxerweise fremd - ja sogar feindlich.
Diese Bewegung der Verzehrung in dem Bild vermisst genau - durch die Zeit, durch das 
Aushalten - das Genießen. Das Begehren definiert als unerfüllte, leere Stelle, dreht das 
Gesetz des Objektes als etwas anderes - erhöht. Überschätzt, respektvoll - und durch seinen 
Bezug zum Ding - wird dieses Objekt etwas "ganz anders"; und das ist auch die Aufgabe der 
Kunst dieses Loch AUF zu lassen.
Der Trieb findet sein Ziel anderswo als das was sein Ziel ist. Und das Reale spielt da nur 
die Rolle von einem Widerstand Experiment. Der Trieb kreist um das Objekt um ein Loch zu 
machen. Das Objekt - als Gegenstand durch sich selbst verschwindet. 
Abwesenheit. Und die Kunst hat nur die Möglichkeit n der Transzendenz des Daseins sich zu 
manifestieren.
Im Gegenteil, manipuliert die Wissenschaft die Dinge ohne sie zu bewohnen. Es gibt da 
 nur das Objekt, das existierende - und außerdem nichts anders. D.h., die Wissenschaft weiß 
nichts von diesem Loch, von dieser Leere ; D.h. dass, die Kunst ist diese unmögliche 
Vereinigung mit ihrem Objekt. Sie trifft damit KEINE Einheit. Da wo die Leere spricht. 
"Abwesenheit des Denkens der der Gedanke ist" - Antonin Artaud.
Durch diese Verzehrungsbewegung : die Anamorphose, macht die  Sublimierung von dem Objekt 
"etwas anders. An der Stelle der Sexualität, kommt "etwas anderes"; der Trieb wird nicht 
damit SOFORT befriedigt - aber durch die Nähe und Distanz -  "Extimität" - durch seinen 
Bezug zum Unmittelbaren, unhaltbaren Kern, der das Ding betrifft, durch dieses Punkt 
der nicht auszuhalten ist, durch genau diese Spannung zwischen Nähe und Fern, sein 
Simultaneität, entsteht die Kunst.
Verwirrendes Moment durch den das Ding Kunst wird ; das Objekt nicht als Kenntnis aber als 
MANGEL, Not, offenen und unscharfe Zweifel : in dem Nächsten ohne in dem Fernsten aufhören 
zu sein. An diesem Punkt, berührt genau die Kunst an einem zentralen Kern, ur, archaisches 
Drehpunkt des Dinges.
Das Gesetz wird dadurch gebrochen - die Vater-Funktion. 
Erektion des Bildes in eine Verzehrungsbewegung der Mutter, die erzeugt, die - aus dem Objekt 
und durch ihre phallische Geist - Kunst macht.
Und die Kunst ist immer dieses Loch ohne Ränder zu füllen. 
Mangel.
Kastration.
Fleck in dem Bild.
TÄUSCHUNG ALS WEG ZU WAHRHEIT.
Der Künstler ist da nur einer Diener, ein Mittel, ein Medium, ein Rohr - durch das die 
Kunst sich macht. Er bringt seinen Körper - und dadurch verwandelt er die Welt im Kunst.
Wie en Blick des Drinnen. 
Ein drittes Auge. Durchgebohrtes Wesen.
Ein Fenster.
Durch dieses Mangel, diese Leere -und um zu immer an dieses Loch konfrontiert sein -  
wird - zwischen Subjekt und Objekt keine Einheit geschafft.
Hölderlin, Artaud und andere, sind an DAS DING - an dieser Simultanen Nähe und Distanz  
"Extimität" - gestoßen - und gestorben.
Für Nerval und Foucault ist das, das Experiment des UNFASSBAREN  Buches. Das ist der Weg  
des Unmöglichen von Artaud.
Verlust. Leere. "Zentraler-Einsturz-der-Seele".
Fundamentaler Mangel. Mechanismus der Erosion von Gedanken.
Die Löcher der Körper sprechen lassen.
Artaud spricht seine Brüche. Nur seine Unmöglichkeiten schreiben.
Und Hölderlin lässt sein Schweigen sprechen.
Fundamentales Diskontinuität des Risses.
Enteignung der Gedanken.
Mit dem Göttlichen - dem Grenzenlosen - verbunden sein. 
Die Kunst nicht als Symbol aber als Zeichen. Träger.
Weg gehen IN sich selbst.
Punkt wo drinnen und draußen werden simultan und unhaltbar.
Berührungspunkte zum DING - das "Blut des Graales".