"Name-des-Vaters"
Lacan-Seminar - 25.11.2006 - "Der Name-des-Vaters in der Übertragung" "Der Name-des-Vaters in der Kunst" «Au-Nom-du-Père/Père-du-Nom/Nom-de-Dieu!» Der Vater ist eine heilige Wahrheit - Name als Drehpunkt des Diskurses. Er ist - durch eine mythische Ausarbeitung - eine unbewusste Wahrheit. Er ist der der erlaubt und der verbietet. Der "Name-des-Vaters" ist ein gründliches (grundlegendes) Konzept in der Psychoanalyse. Das ist der tote Vater. (Der symbolische Vater) Er besteht in einen Regulierung des Subjekts mit seinem eigenen Begehren. Lacan gibt uns eine Metapher für die Kunst: Der Töpfer bildet ein Loch. Am Anfang war das Reale. Das Reale ist für einem Subjekt das was von der Wirklichkeit verjagt wird: Das Unmögliche. Das ist was dem Ergreifen durch das Symbolisches entgeht. "Die Sprache ist das Reale" - sagt Lacan. (stimmt das?) Dieses Reale wartet auf die symbolische Intervention des Vaters um von dem Begehren der Mutter befreit zu werden. (was heißt das?) Die Vater-Metapher organisiert in 2 Zeiten die Auslassung der Mutter um die Funktion des Vaters - das Verbieten des Inzests - zu installieren. Der reale Vater ist der dem Kind ermöglicht, Zugang zu seinem eigenen sexuelles Begehren zu bilden. Lacan - um das Unheimliche des Imaginäres zu beschwören - und als Alternative zum Schema das alles auf dem Phallus zentriert - entdeckt in 1972 das mathematische Objekt: die Borromäischen Knoten - Verflechtung von 3 Kreisen -, die, die Kategorien Imaginäres, Symbolisches und Reales verbinden, so dass die Trennung von einem einzigen Strick ihre ganze Entbindung zur Folge hat. Das setzt ein LOCH voraus. (vielleicht eine Zeichnung) Damit ist der Statut des Vaters im Frage gestellt - und die mögliche Überschreitung der Oedipus-Frage, die im Spiel ist. Durch die 3 Kreise, zirkuliert es und macht ein Loch in der Mitte: (a). Die Knoten treiben das Unheimliche des Imaginären aus. Das Reale hämmert, stößt gegen eine Begrenzung. Wenn das Imaginäre rutscht - wenn der Bezug zum Körper sich nicht macht, wird ein 4. Kreis - ein Art Symptom, Prothese, Kompromiss, Krücke - wird als Verdoppelung des Symbolischen - Sinthome genannt - die 3 anderen Kreise zusammen HALTEN: Der Name-des-Vaters. Dieser Name-des-Vaters wirft einen Brücke zwischen dem Symbolischen und dem Realen. Dieser 4. Knoten ist der Raum der BENENNUNG und stellt die Frage der Tatsache dass es ein LOCH gibt. Das Loch zeigt die strukturelle Charakteristik der "Extimität". Dieses Verknoten steht als Prinzip des menschlichen Begehrens. Kunst ist keine Wissen-schaft. Kunst ist ein Wissen das sich nicht weiß. Der Fehlgriff ist die eigene Form des Fangs des unbewussten Wissens. IM Gegenteil dazu schafft die Wissenschaft ein Wissen - beschäftigt sich mit Sachen, manipuliert Dinge ohne sie zu bewohnen. Für Sie, gibt es nur das Objekt, das existierende, und außerdem nichts anders. Die Wissenschaft weiß nichts von diesem Loch, von dieser Leere. Die Kunst ist diese unmögliche Vereinigung mit ihrem Objekt. Sie trifft damit keine Einheit. Kunst ist kein Wissen und bezieht sich auf das sogenannte freudsche "Ding". Sie fummelt auf dem Rand eines Loches des Wissens. Loch als Ort des Objektes. Sie entsteht durch die Leere des Dinges: Kluft als Gesetz des Aktes - ist eine Gewissheit aber das Gegenteil einer Sicherheit. Kluft als Bedingung der Kunst: einen Akt setzen, EX NIHILO. Die Sublimierung impliziert von vorne an eine Verschiebung des Trieb-Ziels. Sie macht von dem Objekt etwas andere. An der Stelle der Sexualität kommt etwas anderes. Das Objekt ist ein Mangel, ein Scheitern. - Scheitern als Erfolg: Montage. Das Ding - die Mutter - ist das verbotenen Wohles ( Glück?) - radikal - verlorenes Objekt. Der Name-des-Vaters ist das Wirken der Sublimierung. Die Kunst ist der wahre Bürge des Phallus. Ein Artikulierungs-Punkt - Signifikant des Anderen als Ort des Gesetzes. Sie spricht ab diesem Anderen, den (oder denn?) sie spricht und begehrt. Das Begehren des Subjekts ist das Begehren des Anderen. "Der Andere ist vom Vater geladen" (L´Autre est chargé de père). Lacan. Was passiert wenn die Vater-Funktion fehlt? Lacan, auf das "Symptom-Joyce" bezogen, stellt die Verwurzelung UND die Verleugnung von Joyce zu seinem Vater dar. Der "Name-des-Vaters" bietet ein sujet-supposé-savoir an. Tradition, Chronologie, Genealogie, Historie: ein HALT. Aber das ist ein Versehen. Die Intention der Künstler wird sich einen Namen machen: Restaurierungs-Versuch mit der Stütze des Vaters. Symptome von dem Künstler gebastelt und mit denen er sich identifiziert - wenn das klappt…Es bleibt Ihm auch nichts anders übrig! Das Symptom darf nicht verschwinden, "fallen", nur sich modifizieren, sich ändern, so dass das Genießen und das Begehren möglich bleiben. Das Sinthome - Saint homme - ist die Garantie der Anwesenheit des vergöttlichten Vaters und die Dauer der Bindung mit Ihm. Kunst als Sinthome, als Kompensierung des fehlenden Vater. Turm zu Babel: "Lass uns einen Turm bauen und an den Himmel reichen...Wir werden uns einen Namen machen"…) Sich identifizieren mit seinem eigenen Namen. Wird sich durch die Kunst das Ego bilden. D.h., das Sinthome repariert, Jede Erfindung reduziert sich zum Symptom. Der richtige Weg sein Symptom zu benutzen ist das Reale zu erreichen und vom Vater nicht betrogen zu bleiben. Ein 4. Kreis als Verdoppelung des Symbolischen Eine Art Naht, in die soziale Bindung - und durch die Kunst-Produktion geflickt. Einen Sinn mit der Kunst finden. Alles auf dem Kopf stellen. Den Pater Familias - oder den Père Noël /Weihnachtsmann - flunkern. Der Künstler wird - durch die Struktur des Versehens - bestimmt. Er ist unfähig ein Ergreifen auf das Wissen zu bilden. Er ist nur fähig zu Fehlgriff, vergreifen: se mettre le doigt dans l´oeil/sich irren, la langue fourche/sich versprechen: ein krummes Verhältnis. Man schnappt nicht solches Wissen - wie man die Grippe schnappt. Das Wissen entweicht. Da hat man keinen Zugang - weil das ist nicht DAS. Das vereitelt (déjoue) und fällt unerwartet ein. Kunst ist "nur" eine INTENTION. Und dann ist man belohnt -Art Misserfolg - weil der Fehlgriff - als Loch, Kluft - ist die eigene Form des Ergreifens des unbewussten Wissens. Der Künstler setzt Akte dessen eine Kluft das Gesetz ist: eine Mission. Und bleibt da das Staunen bei der ersten Überschreitung, des Aktes - als Bedingung des Wissens. Passage à l´acte. (In der Neurose ist der Mangel im Spiel - unter die Form der Verdrängung. In der Psychose, es handelt sich um Verwerfung.) Der Namen-des-Vaters ist am Ort des Unbewussten. Es ist ab den Andere dass es spricht und begehrt. Aber, wer spricht jenseits des Anderen? Das Subjekt versucht durch (a) eine Verhältnis zu dem Anderen- Bezug zur Welt, Welt die das Subjekt baut als Symmetrie von Ihm selbst - im Spiegel - zu haben. (a) ist im Zentrum des Kreises. An ihn schließen sich alle Genießen an. Die Kunst ist die Antwort auf die Frage des Subjekts: Was bin ich für den Anderen? Und diese Antwort bleibt eine Frage. Den Familien-Name kann man nicht übersetzen. Er wiederholt sich. Dadurch ist seine Anerkennung die Bestätigung seiner Identität. Nur er selbst ist in der Lage - durch die Identifizierung zu seiner eigenen Kunst - seinen Namen zu befördern. Sein Ego hält das Verknoten. (was heißt das? Hast du ein Beispiel?) Kunst als phallischer Halt. Kunst als notwendiges Symptom. Sich einen Namen machen und sich einen Körper in seiner eigenen Kunst machen: Eine Kunst der Verwüstung. Und was ist zu schnappen ist das Genießen des Künstlers als Verkörperung eines Feuerwerks. Ab einem Punkt des Realen wird Kunst - als Symptom und durch Ihre Identifizierung daran - die Funktion einer Struktur werden: ein Halt. Der reale Vater stellt das Gesetz des Begehrens dar. Es gibt keine Position des Subjekts ohne Mangel - und ohne Begehren. "Es gibt kein anderes Wohl außer was dazu dient den Preis für den Zugang zum Begehren.zu bezahlen" Lacan.